Geboren am 21. Januar 1931 in Otterbach, Kreis Kaiserslautern, fuhr Heinz Luthringshauser in den 1950er Jahren Sandbahnrennen in der Gespann-Klasse bis 500ccm auf BMW. Diese Klasse, auch Schwenker genannt, in der der Beifahrer über ein Lenkrad die Neigung des Motorrads in Kurven beeinflusste wurde später in den 70er Jahren als zu gefährlich verboten. 1961 wechselte er in den Straßenrennsport, wo er erfolgreich in der Gespann-Klasse bis 1977 fuhr.
1970 wurde Heinz Luthringshauser zusammen mit seiner Partnerin Armgard Neumann auf einer BMW RS Deutscher Meister in der Gespann-Klasse bis 500ccm.
1972, jetzt mit Hans-Jürgen Cusnik im Seitenwagen, errangen die beiden die Vize-Weltmeisterschaft in der Klasse bis 500ccm auf BMW. Tragischerweise führten Luthringshauser und Cusnik die WM-Wertung bis zum Rennen zum Grand-Prix der Tschechoslowakei auf dem Marsaryk-Ring bei Brünn an, verunglückten aber schwer. Während Heinz Luthringshauser mit dem Leben davon kam, erlag Hans-Jürgen Cusnik auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Verletzungen. Den Titel sicherte sich dann das Duo Klaus Enders/Ralf Engelhardt.
1974 errang Heinz Luthringshauser zusammen mit seinem Beifahrer Hermann Hahn den Sieg bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man, dem härtesten Motorradrennen der Welt. In der gleichen Saison verbuchte das Duo zwei Grand Prix-Siege auf ihrem Erfolgskonto.
Unvergessen sind aber auch seine „Einstellfahrten“ mit seinen Renngespannen, die Heinz gerne auf der Landstraße zwischen Otterbach und Otterberg durchführte. Durch die enorme Lautstärke der damaligen Rennmotoren bekam jeder im Ort diese Fahrten mit.
In seiner aktiven Zeit verbuchte Heinz Luthringshauser viele sportliche Erfolge, wurde von vielen Rennfahrer-Kollegen aus der ganzen Welt aber auch für seinen Grundsatz des Fair-Play geschätzt und respektiert.
Nach seiner aktiven Zeit fuhr er noch lange historische Rennen auf einem BMW RS Gespann im Rahmen des VFV. Unvergessen ist auch die Fahrt mit einem Redakteur einer namhaften Oldtimer-Zeitschrift, der zu ihm in den Seitenwagen stieg und den er mit den Worten „hier niemols los losse“ im Renntempo über die Strecke fuhr. Des weiteren organisierte er immer wieder Sternfahrten, zu denen Motorradfahrer aus ganz Europa in seinen Heimatort Otterbach kamen.
1980 gründete Heinz Luthringshauser das Motorradmuseum in seinem Heimatort Otterbach in der Westpfalz, welches er bis zu seinem Tode am 5. September 1997 leitete.